Etappen

1. 09.05.2010
Fulda - Thalau
2. 10.05.2010
Thalau - Frauenroth

 

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8. Uffenheim - Rothenburg ob der Tauber

Rothenburg ob der Tauber Sonntag, 16. Mai 2010

27 km / 7 h
Uffenheim – Gustenlohr – Habelsee – Endsee – Steinsfeld - Rothenburg ob der Tauber
Heute freue ich mich auf den Etappenort Rothenburg ob der Tauber. Das Hotel Schwarzer Adler in Uffenheim war sehr gut, endlich einmal eine gute Matraze. Um halb acht Uhr bin ich der erste am Morgenbuffet. Eine Stunde später verlasse ich den Gasthof und schlendere durch das menschenleere Städtchen. Schon bald erreiche ich einen tollen Waldweg! Es gibt nichts Schöneres als an einem Sonntagmorgen früh, wenn noch viele ihren Kater ausschlafen, durch einen einsamen Wald mit viel Vogelgezwitscher zu wandern. Die Luft ist frisch und rein. Ich geniesse jeden Meter, jede Sekunde. Nach der ersten Ortschaft Custenlohr führt der wunderschöne Weg weiter durch Wälder und an Waldrändern. Nach ungefähr der Hälfte folgen wieder vermehrt Asphaltsträsschen und Felder. Gegen Ende der Etappe wandere ich am schönen Weiher Lindleinsee mit grossem Schilfbestand vorbei. Nun folgt das romantische kleine Steinbachtal. Unberührte Natur, viel grün und umgestürzte, halb zerfallene Bäume prägen den schmalen Bachlauf. Ein so schönes Naturparadies in der Nähe eines so berühmten Ortes. Und keiner der Touristen geht hin! Ausser vielleicht ab und zu ein Jakobspilger! Nun steige ich hoch aus diesem Tal und wandere zielstrebig Rothenburg entgegen. Ich betrete die Altstadt durch ein Tor der Stadtmauer. Es ist überwältigend, so viele alte Häuser und Handwerkbetrieben wie in einem Brüder Grimm Märchen. Am Marktplatz im Touristenbüro sehe ich, dass alle etwa 50 Hotels noch freie Zimmer haben. Als Pilger wähle ich natürlich ein günstiges in der Innenstadt. Nach Duschen und Kleider waschen besuche ich die Stadt. Als ich um ein Viertel nach fünf Uhr die grosse St. Jakobskirche besuchen will, hat die bereits geschlossen. Sie wird erst morgen um neun Uhr wieder für Besucher geöffnet. Die Stadtmauern mit den zahlreichen Türmen und Toren sind beeindruckend. Die vielen bunten Häuser wirken authentisch, wie im Mittelalter. Aber die Restaurants enttäuschen mich ein wenig. Die meisten sehen innen gleich aus, ein grosser Raum mit vielen Tischen, so wie alle Durchschnittsrestaurants in Deutschland. Es hat nur ganz wenige, originelle Kneipen oder etwas Spezielles. Was mich ausserdem stört, sind die vielen Autos mitten in der Altstadt in den engen Gassen. Es hat nur wenige, autofreie Fussgängerzonen. Aber ich finde in einer Seitengasse doch noch ein echt fränkisches, originelles Lokal, den Gasthof Kloster-Stüble, zum Essen gehen. Obwohl heute am Sonntagabend nicht mehr viele Touristen im Ort sind, ist das Lokal praktisch voll. Weil ich wirklich hungrig bin, bestelle ich eine Schweinshaxe mit Sauerkraut und Knödel. Dazu trinke ich ein Glas Domina und viel Mineralwasser. Als ich ausgezeichnet gespiesen habe, möchte ich in der Abenddämmerung noch einen Stadtrundgang machen. Es ist bereits sehr ruhig, fast menschenleer, nach einem wohl turbulenten Wochenende über die Feiertage. Die Kapazitäten der Restaurants ist sehr viel grösser hier, die meisten sind einfach leer. Am Schluss absolviere ich noch einen Rundgang auf den Stadtmauern und gehe dann nicht all zu spät ins Hotel zurück. Gesundheitlich bin ich einigermassen zufrieden. Die Knieschmerzen habe ich mit der Bandage im Griff. Seit der zweiten Etappe, als ich vom vielen regen nasse Füsse erhielt, laboriere ich an einer Blase am kleinen linken Zehen. Diese kann nie richtig ausheilen und beeinträchtigt mich schon ein bisschen.