Etappen

1. 09.05.2010
Fulda - Thalau
2. 10.05.2010
Thalau - Frauenroth

 

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4. Poppenhausen - Gänheim

Jakobsweg nach Geldersheim Mittwoch, 12. Mai 2010

31 km / 8 h
Poppenhausen – Euerbach – Geldersheim – Egenhausen - Stettbach – Gänheim
Nach dem Frühstück im Gasthof verabschiede ich mich vom Pilgerpaar und starte alleine auf die heutige Etappe. Der Jakobusweg im Oberen Werntal hier ist flach und viel Asphalt bis Geldersheim. Wenn es leicht bergab geht, spüre ich bereits mein Knie. Ich hoffe, dass das bald wieder besser wird! In Geldersheim kaufe ich Mineralwasser und Reiswaffeln. Auf der Packung sehe ich, dass diese fast keine Kalorien haben. Dabei könnte ich doch etwas nahrhaftere Nahrung gebrauchen. Ein Besuch der Kirche mit den Gadenanlagen lohnt sich auf jeden Fall. Jetzt wandere ich noch 23 Kilometer weiter über lange Felder, flache, gewölbte Hügel, wenig Wald, aber viel Asphalt durch mehrere kleine Ortschaften. Diese Ortschaften sind sehr sauber, obwohl es nirgends Abfallkübel gibt, schon gar keine PET-Sammelstellen. So kann ich meine alten PET-Flaschen aus der Schweiz nirgends wegwerfen. Hier verlangen sie auf alle PET-Flaschen 15 Cent Pfand. Weil diese PET-Flaschen nicht genormt sind, ist es nicht sicher, dass sie in einem anderen Geschäft wieder angenommen werden. Robidog kennen die Deutschen hier auch nicht. So muss ich höllisch aufpassen, wo ich hintrete. Die letzten Kilometer sind sehr mühsam, ich spüre meinen ganzen Körper. Und meine Füsse schmerzen vom vielen Asphalt. Ich bin sehr froh, als ich um viertel nach vier Uhr in Gänheim eintreffe. Hier gibt es genau ein Gasthaus zum Übernachten. Das Restaurant ist aber praktisch immer geschlossen. Über die Feiertage sowieso. Ja, ich habe grosses Glück, dass überhaupt noch jemand hier ist. So bekomme ich ein Einzelzimmer und muss mich gleich mit allen Getränken für den ganzen Abend eindecken. Es ist Mittwochabend vor Auffahrt, und die Wirtsleute verreisen über die Feiertage. Eine Stunde später bin ich ganz alleine in der ganzen Liegenschaft. Ja die ganze Ortschaft scheint wie ausgestorben. Zum Nachtessen wurde mir ein Pizzakurier empfohlen, denn in diesem Ort gibt es kein weiteres Restaurant. So trinke ich vorerst ein kühles Bier, telefoniere mit meinem Bruder und schreibe ein paar SMS. Um etwa sechs Uhr bestelle ich eine Familienpizza mit Schinken und Champignon. Den Rest kann ich dann morgen zum Frühstück essen. Jetzt muss ich mich gut erholen, denn mir tut alles weh, das Knie, der Rücken und die Füsse! Beim Fernsehschauen werde ich etwas abgelenkt. An der Eishockey WM sind die Spiele Deutschland – Dänemark 3:1, Finnland – USA 3:1 und sensationell Schweiz – Kanada 4:1!!! Aber nun husch ins Bett und unter die Decke, denn es ist sehr kalt im Zimmer.