Etappen
1. 20.06.2011
München - Kloster Schäftlarn
München - Kloster Schäftlarn
2. 21.06.2011
Kloster Schäftlarn - Kloster Andechs
Kloster Schäftlarn - Kloster Andechs
3. 22.06.2011
Kloster Andechs - Schondorf
Kloster Andechs - Schondorf
4. 23.06.2011
Schondorf - Wessobrunn
Schondorf - Wessobrunn
5. 24.06.2011
Wessobrunn - Rottenbuch
Wessobrunn - Rottenbuch
6. 25.06.2011
Rottenbuch - Lechbruck
Rottenbuch - Lechbruck
7. 26.06.2011
Lechbruck - Marktoberdorf
Lechbruck - Marktoberdorf
8. 27.06.2011
Marktoberdorf - Kempten
Marktoberdorf - Kempten
9. 28.06.2011
Kempten - Buchenberg
Kempten - Buchenberg
10. 29.06.2011
Buchenberg - Weitnau
Buchenberg - Weitnau
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3. Kloster Andechs - Schondorf
Mittwoch, 22. Juni 2011
24 km / 7 h
Kloster Andechs – Herrsching – Ellwang – Breitbrunn – Stegen - Schondorf
Der Weg führt nun etwa 200 Höhenmeter bergab durch eine wilde Schlucht bis nach Herrsching am Ammersee und dauert etwa eine Stunde. Ein wirklich romantischer Start auf eine eher kurze Etappe. Ausgangs Herrsching verlässt der Jakobsweg das Ufer des Ammersees und führt bergan zum Weiler Rausch. Die Sonne brennt schon richtig und es ist Zeit bei einer Pause Sonnencreme ein zu streichen und einen halben Liter Wasser zu trinken. Nachher wandere ich weiter hoch über Felder zum Weiler Ellwang und später durch einen schattigen Wald wieder zum Ammersee hinunter. Auf einem schattigen Bänklein raste ich, trinke wieder ausgiebig Wasser und telefoniere ich mit meiner Frau Angelika. Es ist so gemütlich auf dieser Bank und eine herrliche Aussicht auf den Ammersee, so dass ich fast eine halbe Stunde bleibe. Die drei Pilgerinnen, mit denen ich gestern den Abend verbrachte, wollen auch den gleichen, weiteren Weg, nördlich um den Ammersee nehmen. Aber sie erscheinen noch nicht. Auch keiner der vier anderen Pilger sehe ich. Nun führt mich der Weg nach Breitbrunn, wo ich eine etwas aussergewöhnliche, moderne Kirche besichtige. Von weitem sieht sie aus wie ein riesiges Dreieck. Nach dem Kirchenbesuch wandere ich durch einen wunderschönen Abschnitt, ein Wander- und Fahrradweg mit viel Wald am Ammersee entlang über Buch nach Stegen. Im ersten Biergarten am Seetrinke ich kein Bier, sondern wie üblich Mineralwasser und esse, schon fast traditionell meine Weisswürste mit Breze. Nach dem Mittagsrast pilgere ich weiter über die Amper und durch ein Naturschutzgebiet nach Eching und dann durch einen Waldweg nahe des Ammersees bis Schondorf. Langsam bedeckt sich der Himmel mit dunklen Wolken, es droht ein Gewitter. Ich besuche in Schondorf die für jeden Jakobspilger sehenswürdige, romanische St. Jakobskirche. Die alte, schlichte Kirche wurde 1149 gebaut und könnte so auch in Spanien stehen. Als ich die Kirche verlasse, regnet es schon ziemlich stark. Im Hotel Post nebenan bestelle ich wieder Mineralwasser und frage nach einem Zimmer. Leider ist keines mehr frei. Eigentlich möchte ich noch einen Ort weiter nach Utting, aber es regnet immer noch stark, so dass ich keine Lust habe. Nach zwei Telefongesprächen habe ich ein Zimmer gefunden, etwa eineinhalb Kilometer weg vom Weg, im Gasthaus Drexl. Kaum habe ich das Zimmer reserviert, regnet es plötzlich nicht mehr. Sogar der blaue Himmel und die Sonne kommen zum Vorschein. Vor wenigen Minuten war der Himmel noch schwarz! Soll ich nun das Zimmer abbestellen und weiter wandern? Nein, ich bleibe hier. Ich suche also die Unterkunft etwa 20 Minuten oberhalb des Ammersees und beziehe sogleich das Zimmer. Der Gasthof Drexl ist sehr gross, aber der Restaurantbetrieb hier ist eingestellt. Die grosse Küche ist unbenutzt und der geräumige Speisesaal verlassen. Aber das Zimmer im Dachgeschoss ist ganz ordentlich und das ist für mich die Hauptsache. Nach dem Duschen wasche ich ein paar Kleider und ruhe mich etwas aus. Etwa zehn Minuten vom Gasthof entfernt, finde ich ein Restaurant und trinke im Garten nun mein wohlverdientes Bier und warte auf das Nachtessen. Der Rest vom Abend ist schnell erzählt. Ich erhalte meine Schweinehaxe und mitten beim Essen beginnt es nun richtig zu regnen. Ich packe alle meine Sachen, den Teller und das Bier und zügle wie auch alle anderen Gäste fluchtartig in den Gasthof. Nach dem Essen renne ich durch den Regen und erreiche die Unterkunft tropfnass.

