Etappen
1. 20.06.2011
München - Kloster Schäftlarn
München - Kloster Schäftlarn
2. 21.06.2011
Kloster Schäftlarn - Kloster Andechs
Kloster Schäftlarn - Kloster Andechs
3. 22.06.2011
Kloster Andechs - Schondorf
Kloster Andechs - Schondorf
4. 23.06.2011
Schondorf - Wessobrunn
Schondorf - Wessobrunn
5. 24.06.2011
Wessobrunn - Rottenbuch
Wessobrunn - Rottenbuch
6. 25.06.2011
Rottenbuch - Lechbruck
Rottenbuch - Lechbruck
7. 26.06.2011
Lechbruck - Marktoberdorf
Lechbruck - Marktoberdorf
8. 27.06.2011
Marktoberdorf - Kempten
Marktoberdorf - Kempten
9. 28.06.2011
Kempten - Buchenberg
Kempten - Buchenberg
10. 29.06.2011
Buchenberg - Weitnau
Buchenberg - Weitnau
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4. Schondorf - Wessobrunn
Es ist halb zwölf Uhr. Soll ich hier etwas essen gehen? Die Geschäfte sind alle geschlossen, es ist Feiertag, Fronleichnam. Ja, es gibt sicher keine Einkaufsmöglichkeiten mehr bis Wessobrunn, und das sind immerhin noch fünfzehn Kilometer. Also gehe ich in eine Pizzeria, und die ist ganz gut. Der Geschäftsführer Mario ist sehr nett, und es hat viele Gäste hier, ein gutes Zeichen. Ich bestelle mir meine Lieblingspizza mit Schinken und Pilzen für nur 5 Euro, eine Aktion, die es jeden Donnerstagmittag gibt. Dazu trinke ich vier Deziliter Mineral und ein Einerli Vino da Casa. Am Schluss runde ich das feine Essen noch mit einem kräftigen Espresso ab.
Gestärkt wandere ich weiter. Bei der markanten Kirche, etwas oberhalb im Städtchen, beginnt es doch tatsächlich zu regnen. Das erste Mal seit München, ziehe ich meine Regenjacke an und stülpe den Rucksackregenschutz über mein Gepäck. Der Weg führt nun noch etwa vierzehn Kilometer über Felder, durch grosse Wälder, vorbei am Mechtildisbrunnen und nachher an der Mechtildiskapelle. Weiter und weiter, nass und nässer bis Haid. Hier wäre die private Pilgerherberge Uschi; ich möchte aber noch lieber bis Wessobrunn. Im Gasthof in Wessobrunn frage ich nach einem Zimmer. Weil der Gasthof im Umbau ist, gibt es aber keine Zimmer, nur das Restaurant ist geöffnet. Ich solle beim Kloster nach einer Unterkunft fragen. Also gehe ich an die Klosterpforte und klingle. Ich erkläre der Ordensschwester meine Situation, und sie fragt mich, ob ich reserviert habe? Nein, entgegne ich ihr, aber ich erhalte doch noch ein Zimmer. Es dauert einfach noch eine Weile, bis es gerichtet ist. Das Zimmer ist ordentlich gut, mit Lavabo und Toilette. Die Dusche ist zwei Türen nebenan. Gemäss der Schwester sollen noch drei Pilgerinnen kommen. Ich glaube, die kenne ich. Vorerst treffen aber noch zwei unangemeldete Pilgerinnen ein. Langsam scheint die gute Schwester etwas überfordert zu sein. Schliesslich meistert sie die zahlreichen Gäste aber doch noch. Nach der wohltuenden Dusche besuche ich die sehenswerte Klosterkirche, hole mir einen Stempel und schiesse ein paar Fotos. Nun treffen auch die drei bekannten Pilgerinnen ein. Sie gehen zur Unterkunft ins Kloster und ich zum Gasthof ein Bier trinken. Zum Nachtessen verabreden wir uns alle im Gasthof. Nach und nach treffen alle Pilgerinnen ein. Das deftige Nachtessen schmeckt ausgezeichnet. Weil es noch früh ist, haben wir ausgiebig Zeit für interessante Gespräche, Pilgerfachsimpeln und Erfahrungsaustausch. Auf dem Rückweg zum Kloster besuche ich mit den drei bekannten Pilgerinnen noch die berühmte Tassilolinde, etwas ausserhalb des Klostergeländes. Es regnet in der Tat nicht mehr! Nach diesem kurzen Spaziergang trinken wir im Kloster in einer Sofaecke noch eine Flasche Rotwein und lassen den Abend gemütlich ausklingen.


