Etappen
21. 19.09.2015
Rennertshofen - Donauwörth
Rennertshofen - Donauwörth
22. 22.09.2019
Donauwörth - Biberbach
Donauwörth - Biberbach
23. 23.09.2019
Biberbach - Augsburg
Biberbach - Augsburg
24. 24.09.2019
Augsburg - Reinhartshofen
Augsburg - Reinhartshofen
25. 25.09.2019
Reinhartshofen - Kirch-Siebnach
Reinhartshofen - Kirch-Siebnach
26. 26.09.2019
Kirch-Siebnach - Bad Wörishofen
Kirch-Siebnach - Bad Wörishofen
27. 27.09.2019
Bad Wörishofen - Ottobeuren
Bad Wörishofen - Ottobeuren
28. 28.09.2019
Ottobeuren - Altusried
Ottobeuren - Altusried
29. 29.09.2019
Altusried - Buchenberg
Altusried - Buchenberg
30. 30.09.2019
Buchenberg - Missen
Buchenberg - Missen
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25. Reinhartshofen - Kirch-Siebnach
Mittwoch, 25. September 2019
20 km / 5 h
Reinhartshofen – Konradshofen – Scherstetten – Kirch-Siebnach
Schon bald verlasse ich den kleinen Ort und tauche in einen abwechslungsreichen Wald hinein. Der Weg ist, wie fast immer, sehr gut ausgeschildert. Es ist kühl, und ich komme gut voran. Nach dem Wald folgen Strässchen durch Wiesen und Feldern, bis ich nach etwa zehn Kilometern Konradshofen erreiche. Zum Glück war beim Hubertus, wo ich ursprünglich übernachten wollte, nichts gewesen. Es wäre gestern mit 36 Kilometern eine sehr lange Etappe geworden und in die Pilgerherberge bei Scherstetten sogar über 40! Ich weiss gar nicht, warum ich das ursprünglich so geplant hatte. Aber auf dem Papier sieht alles viel einfacher aus als nachher in der Realität.
Nach einer Mittagsrast auf einem Bänkli gehe ich weiter, es sind nur noch sieben Kilometer. Nun folgt wieder ein längeres Waldstück, dann wieder ein Strässchen durch zwei Weiler. Langsam verdunkelt sich der Himmel. Und mitten im letzten kurzen Waldstück, etwa eine Viertelstunde vor dem heutigen Etappenziel beginnt es plötzlich heftig zu regnen. Ich packe rasch den Schirm aus und stülpe den Rucksack-Regenschutz über. Es regnet sehr heftig, aber nach kurzer Zeit ist der Regen wieder vorbei, noch bevor ich im „Wirtshaus zum Füchsle“ ankomme.
Der Gasthof ist recht gross und wirkt sehr gepflegt. Das Zimmer ist sehr ruhig, romantisch und schick eingerichtet. Die Übernachtung ist äusserst preiswert und Jakobspilger mit Pilgerstempel erhalten ein gratis Frühstück. Mir gefällt es ausgezeichnet hier.
Nach dem Duschen und Rasieren sitze ich nun in der Gaststube bei einem grossen Mineral und einem feinen dunklen Bier. Das Nachtessen ist ausgezeichnet und ebenfalls sehr preiswert: Krustenbraten, Knödel und Krautsalat begleitet mit einem feinen Cabernet aus Italien.
Als ich um etwa neun Uhr ins Zimmer will, treffe ich eine junge Frau im gemeinsamen Aufenthalt-Raum direkt gegenüber meinem Zimmer. Sie heisst Erika ist etwa vierzig Jahre alt und alleinerziehende Mutter. Sie wohnt mit ihrem sechs jährigen Sohn schon seit eineinhalb Jahren hier im Gasthof. Sie erhält eine bescheidene Sozialhilfe und verdient ihr Geld mit Strassenmusik. Ursprünglich hat Erika Psychologie studiert, jedoch das Studium nicht abgeschlossen. Diese Begegnung hat mich echt berührt. Und ich wünsche Erika viel Mut und Glück für die Zukunft.



