31. Missen - Scheidegg
Dienstag, 01. Oktober 2019
33 km / 8 h
Missen – Geratsried – Genhofen – Simmerberg – Weiler – Scheidegg
Nun marschiere ich los, aber nicht zurück nach Wilham, sondern direkt hoch auf eine Anhöhe und stosse nach etwa einer Stunde in Geratsried wieder auf den Jakobsweg. Das Wetter ist traumhaft und die Landschaft in verschiedenen Grüntönen, hügelig und ähnelt sehr der Schweiz. Es ist ja auch nicht mehr so weit von der Grenze entfernt.
Leider sind es viele Asphaltstrassen. Und bei der brennenden Sonne komme ich recht ins Schwitzen. Ich wandere ohne Pause bis nach Genhofen. Nach kurzer Rast geht es weiter, immer auf und ab. Im Gegensatz zu gestern bei den wilden Kühen, passiert heute nichts Aussergewöhnliches. Auf dem Weg zwischen Simmerberg und Weiler wandere ich die gleiche Strecke wie vor acht Jahren. Aber ich kann mich gar nicht mehr erinnern. Es ist als wäre ich das erste Mal hier. Nach dem romantischen Abstieg erreiche ich Weiler, durchquere den Ort und nehme den Weg in Richtung Scheidegg. Vor acht Jahren wanderte ich mehr nördlich nach Lindenberg.
Nun beim Aufstieg nach Scheidegg begegne ich drei Pilgerinnen. Es sind drei Damen ungefähr in meinem Alter. Sie sind in München gestartet und wollen bis Lindau. Aber sie übernachten in Scheidegg nicht in der Pilgerherberge wie ich, sondern in einem Hotel.
Wir wandern gemeinsam weiter und erzählen uns allerlei über Jakobswege. Sie waren schon auf dem Jakobsweg in Spanien und eine von ihnen wanderte auch schon den portugiesischen Weg ab Porto.
Nun erreichen wir Scheidegg und zwar zuerst das Kurviertel. Noch vor dem zentrum verabschiede ich mich von den drei Frauen, die hier in der Nähe ihr Hotel erreicht haben. Ich wandere weiter und frage im Touristenbüro nach dem Weg zur Pilgerherberge. Hier werde ich von Andrea sehr nett empfangen. Nach den Formalitäten und der Dusche geniesse ich auf der Gartenterrasse ein Bier. Nun habe ich aber Hunger und gehe etwas feines Essen. Leider sind die näheren beiden empfohlenen Restaurants geschlossen, so dass ich ins eher weit entfernte Restaurant Fünfländerblick spaziere. Hier geniesst man eine tolle Aussicht. Ich habe jedoch sehr viel Glück, dass ich hier noch einen Platz erhalte, denn die Gaststube ist sehr voll.

